Die EEG Premstätten gratuliert der Energiegemeinschaft Stanz zur Auswahl als "EU-Leuchtturm-Projekt" im Rahmen des "European Smart Villages Observatory Meetings".
Stanz zeigt, was durch Bürger:innen möglich ist - wenn man nur will... und die EEG Premstätten will!
Heute, 11.05.2023, ist der erste Tag des "1st Pilot Smart Villages Observatory Meetings" in Graz (Hotel Weitzer). Morgen um 08:30 Uhr geht es weiter nach Stanz zu einem Vor-Ort-Besuch mit weiteren, großartigen Tagespunkten. (Agenda: https://www.smartrural27.eu/observatory-meeting)
Das Meeting im Livestream auf dem Smart Rural 27 Youtube-Kanal
EU-Vorzeigeprojekt Stanz im Mürztal: Die Energie geht vom Volk aus!
Wenn Bürger:innen sich zusammentun. Und ihre eigene grüne Energie produzieren. Und diese untereinander handeln. Dann gibt’s Bier gegen Kilowatt.
Was habe ich davon, wenn ich mit der Monats-Abrechnung die Information bekomme, dass ich am Dienstag vor 4 Wochen mein Auto billig aufladen und mit dem Geschirrspüler billig waschen hätte können. MYPWR liefert diese Daten nicht nur genau, sondern auch in Echtzeit. Und wenn Sie wollen, dreht sie Ihnen sogar die Waschmaschine automatisch dann auf, wenn es gerade günstig ist.
Kai Siefert, CEO Riddle&Code
Wir haben uns für Stanz entschieden, weil die Gemeinde das fortschrittlichste Konzept und eine klare Vision davon hat, wohin sie mit sauberer Energie gelangen will. Und sie können als Beispiel für andere Gemeinden dienen.
Edina Ocsko, Koordinatorin des EU-Projekts Smart Rural
Wien/Graz (OTS) - Die Gemeinde Stanz im Mürztal zeigt vor, was noch niemand in Europa umgesetzt hat. Im Rahmen des "European Smart Villages Observatory Meetings" am 11. Mai in Graz wurde das Projekt "Stanz Token" der europäischen Öffentlichkeit als ein Leuchtturmprojekt der EU-Kommission vorgestellt.
Bürgermeister Fritz Pichler und Riddle&Code Geschäftsführer Kai Siefert legten den Schalter um und aktivierten damit die Echtzeitanbindung der ersten Stanzer Stromproduzenten und Verbraucher. Mit dieser Hard- und Softwarelösung können die Mitglieder der Energiegemeinschaft Stanzertal (EEG) ihr Verbrauchsverhalten noch besser an die produzierte Strommenge der Gemeinschaft anpassen und behalten gleichzeitig die volle Hoheit über ihre eigenen Daten. Zukünftig soll die nicht verbrauchte Energie sogar eine eigene Währung (StanzerTaler) werden. Damit wird die lokale Wirtschaft gestärkt. Dann gibt’s Bier gegen Kilowatt!
"Das System ist denkbar einfach", freut sich Friedrich Pichler, Bürgermeister von Stanz und Mitgründer der Energiegemeinschaft: "Alle Teilnehmer:innen können via App den Eigenversorgungsgrad der EEG mitverfolgen, den eigenen Beitrag ablesen und ganz konkret in Echtzeit sehen, von wem sie/er gerade Strom bezieht bzw. an wen gerade geliefert wird", erklärt Pichler. Mit der Umsetzung des Projektes ist die digitale Grundlage für eine optimale Verteilung des Stromes geschaffen. "Unsere Menschen in der Stanz wollen selbst entscheiden, wohin die Reise geht. Daher sind ihnen Unabhängigkeit, Datenhoheit und aktive Beteiligung sehr wichtig", führt Bürgermeister Pichler aus.
Aber es geht auch um mehr: "Für jede Kilowattstunde, die innerhalb der Gemeinschaft keinen direkten Abnehmer findet, könnte ich, statt der wenig interessanten Einspeisetarife, künftig einen virtuellen Token erhalten. Diesen Token kann ich wiederum gegen Gemeinschaftsenergie zu einem anderen Zeitpunkt eintauschen, wenn zum Beispiel meine PV-Anlage gerade keinen Strom produziert. Oder ich kaufe mir in Trixi’s Dorfladen eine Kiste Bier darum", fasst Pichler zusammen. "Wir freuen uns, dass wir den österreichischen Marktführer Riddle&Code gewinnen konnten, um dieses wegbereitende Projekt zu entwickeln. Und jetzt, wo Stanz durchstarten kann, freuen wir uns, wenn andere Gemeinden den gleichen Weg beschreiten."
Die technische Umsetzung basiert auf Blockchain-Technologie. "Mit unserem Produkt MYPWR konnten wir der Energiegemeinschaft Stanzertal eine einfache Plug and Play Lösung anbieten“, erklärt Siefert. „Mit im Paket sind Blockchain Wallets für Smart Meter und sämtliche Endgeräte. Es kann viel gespart werden, wenn Produktion und Verbrauch innerhalb der EEG aufeinander abgestimmt werden. Angebunden werden beispielsweise E-Autoladestellen, die Kühlhaussteuerung für Trixi’s Dorfladen und vieles andere mehr für Haushalte und Unternehmen. Alles aus einem Guss und einer Hand."
In der Tat haben Energiegemeinschaften typischerweise alle dieselben Herausforderungen: Sie bekommen zu wenig Daten und das zu spät - "too little, too late". Siefert bringt es auf den Punkt: "Was habe ich davon, wenn ich mit der Monats-Abrechnung die Information bekomme, dass ich am Dienstag vor 4 Wochen mein Auto billig aufladen und mit dem Geschirrspüler billig waschen hätte können. MYPWR liefert diese Daten nicht nur genau, sondern auch in Echtzeit. Und wenn Sie wollen, dreht sie Ihnen sogar die Waschmaschine automatisch dann auf, wenn es gerade günstig ist."
Und abschließend: "Wir sind stolz darauf, dass dieses innovative Vorzeigeprojekt uns ausgesucht hat, um ein System zu entwickeln, das nun in ganz Österreich und ganz Europa einfach umgesetzt werden kann."
Ocsko, Koordinatorin für das EU-Projekt Smart Rural kommentiert: "Wir haben uns für Stanz entschieden, weil die Gemeinde das fortschrittlichste Konzept und eine klare Vision davon hat, wohin sie mit sauberer Energie gelangen will. Und sie können als Beispiel für andere Gemeinden dienen."
Das Projekt lässt noch viel Phantasie offen: In weiteren Schritten könnte der Energiehandel zwischen den Teilnehmern ausgebaut werden und weitere Anlagen mit Bürgerbeteiligung eingebunden werden. Bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel Schule macht.
Über Riddle&Code und MYPWR:
Riddle&Code (R&C) wurde in Wien gegründet und ist führender Spezialist für dezentrale Hard- und Softwarelösungen für Entwickler und Unternehmen. R&C entwickelt Dateninfrastruktur zur Verbindung digitaler und physischer Welten mit Schwerpunkt auf nachhaltige, WEB3 fokussierte Geschäftsmodelle.
Das Unternehmen löst das Problem des unzureichenden Zuganges zu Smart-Meter-Daten mit einer Smart-Meter-Erweiterung, die Echtzeit-Datenzugang ermöglicht. Die "Plug and Play"-Implementierung von MYPWR garantiert eine mühelose Integration, gibt Endkunden Kontrolle über ihre Daten, indem sie die Zugriffsberechtigungen und die Nutzung bestimmen und Dienstleistungsunternehmen eine attraktive neue Vermarktungsschnittstelle. Damit legt MPWR den Grundstein für die Nutzung des Wertpotenzials von Gemeinden und festigt seine Position als unangefochtener Marktführer.
Referenzprojekte: BürgerInnen-Solarkraftwerk, VIERTEL ZWEI "Strom aus der Blockchain", FAZ: Europas erste Energiegemeinschaft, Rückenwind: Tokenisierung von Wind Turbinen
Web: www.riddleandcode.com/enterprise-hub/mypwr
Über Stanz im Mürztal:
Stanz im Mürztal ist eine Gemeinde mit 1821 Einwohnern (Stand 1.1.2022) im österreichischen Bundesland Steiermark (Gerichtsbezirk Mürzzuschlag und im politischen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag). Die Gemeinde Stanz begegnet dem Standortnachteil und Landflucht mit innovativen Projekten, die den Zusammenhalt und die Lebensqualität in der Region stärken - wie zum Beispiel der Dorfladen "Trixi", das "Hupfaufbankerl" für Fahrgemeinschaften, das Projekt "Stammtisch statt Internet" und der Energiegemeinschaft Stanzertal.
Über Smart Rural 27:
Die 2nd Preparatory Action on Smart Rural Areas in the 21st Century (kurz Smart Rural 27 Project) wurde im Dezember 2020 von der Europäischen Kommission mit dem Ziel gestartet, "Mitgliedstaaten und ländliche Gemeinden nach 2020 auf die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vorzubereiten sowie andere EU-Politiken und -Initiativen, die möglicherweise die Entstehung zusätzlicher intelligenter Dörfer in der gesamten Europäischen Union unterstützen könnten".
Rückfragen & Kontakt:
Mag. Philipp Strommer:
E:
T: +43 664 878 2008
Christiane Rinke:
E:
T: +43 664 3451403
Gemeinde Stanz:
E:
Pressemappe: https://drive.google.com/drive/folders/1xFpqODdHHUhpKxC9F1d9cKvPDiqGU4XZ
Quelle: ots.at